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Der Mensch im Mittelpunkt.
Genauer: Die Ganzheit des Menschseins, mit Fokus auf Herausforderungen und Unzulänglichkeiten im (zwischen-)menschlichen oder gar politischen Diskurs. Subtil und doch schonungslos direkt. In so eindrucksvollen und energetischen malerischen Kompositionen, dass augenblicklich Interpretationen, Erinnerungen und Betroffenheit in mir ausgelöst wurden. Auf Beklommenheit und Melancholie folgten Akzeptanz, Mitgefühl und viele Empfindungen mehr – ein (Sinn-)Bild menschlicher Existenz.
TONY CRAGG
Tony Cragg ist ein britischer Bildhauer, der für den Gebrauch unkonventioneller Materialien bekannt ist. Er verwendet neben Holz, Stein und Edelstahl auch Kunststoff, Glasfaser sowie Kevlar und unterscheidet sich damit stark von Zeitgenossen wie Richard Wentworth, Richard Deacon und Anthony Gormley. Craggs Skulpturen zeichnen sich durch ihre wellige, figurative Struktur aus. Sie entfalten eine Art pausierende, mitten in der Bewegung innehaltende Dynamik, was in wirbelnden Abstraktionen resultiert.
Geboren am 9. April 1949 unter dem Namen Anthony Douglas Cragg in Liverpool, zog Cragg in den 1970er Jahren nach Wuppertal, wo er weiterhin lebt und arbeitet. Der Künstler lehrte bis zum Jahr 2014 an der Kunstakademie Düsseldorf, deren Rektor er von 2009 bis 2013 war. Im Jahr 1988 wurde er mit dem renommierten Turner Prize ausgezeichnet, ein nach dem britischen Maler William Turner benannter Kunstpreis für Künstler, die jünger sind als 50 Jahre. Den britischen Verdienstorden Commander of the Most Excellent Order of the British Empire erhielt er im Jahr 2002.
KLAUS PRIOR
Klaus Prior ist 1945 in Wesel am Niederrhein geboren. Er verläßt als 18jähriger Deutschland und wird in der Ostschweiz ansässig.
1967 beginnt er an der Kunstgewerbeschule St. Gallen Malerei zu studieren. Drei Jahre später siedelt er als freischaffender Künstler ins Tessin über. Klaus Prior setzt sich mit der Holzbildhauerei, dem Eisenguss und der Malerei auseinander. Er lebt und arbeitet im Tessin und im Westallgäu.
Klaus Priors Kunst, seine Skulpturen ebenso wie seine Werke auf Leinwand und Papier entstehen ohne vorhergehende Skizze, ohne Modell, je nach Größe oft in einem Arbeitsgang, spontan und konzentriert zugleich.
In einer Form des psychischen Automatismus wird die augenblickliche Befindlichkeit visualisiert. Die Bilder spiegeln rohe, intuitive Empfindungen.
Mit spontan gewählten Farben, impulsiven Gesten und rasch hingeworfenen Pinselstrichen umreißt der Künstler aus einer inneren Notwendigkeit die Silhouetten seiner Motive.
In den offensiven Ausbrüche über die Formgrenzen hinaus, in der proportionalen Überbetonung von Köpfen, Gliedmaßen, Gesichtern oder Gebärden, in all jenen eigenwilligen Stilmitteln leben die unkaschierten Arbeitsspuren als Manifeste des momentanen Ausdrucks fort.
Bildhauerisch arbeitet er hauptsächlich in Holz, einem der ältesten Werkstoffe künstlerischen Arbeitens überhaupt (auch seine Eisenplastiken sind Abgüsse von Holzskulpturen).
Klaus Prior meidet die Positionierung seiner Gestalten in einem episodischen Zusammenhang, die Zugabe von Attributen, Gebrauchsgegenständen oder anderweitigen Hinweisen auf einen erzählerischen Kontext.
ERIC DECASTRO
Weltweit gehört 2024 Eric Decastro inzwischen zu den Top 5000 (Künstler im Ranking von Artfacts.net).
1960 Im Burgund/ Frankreich geboren, wuchs in einer Künstler und Unternehmer Familie. Er ist Absolvent der Masterclass von Prof. Markus Lüpertz in der Kunstakademie Kolbermoor.
Seine Arbeiten sind in zahlreichen bedeutenden Sammlungen, wie z.B. der Deutschen Bank / SAL-Oppenheim, Reinhold Würth Sammlung Künzelsau, Eduardo Hochschild Sammlung Lima Peru, Inca-Cola Sammlung Peru/Atlanta USA, Reinhard Ernst-Museum Wiesbaden u.v.m.
Eric Decastro stellt weltweit aus und ist in bedeutende Galerie Vertreten in Paris / Aix en Provence / Zürich / München / Frankfurt am Main Königstein ts / Sag-Harbor USA / Mexico-City / Lima / Ulsan Korea
Überzeugend, unmittelbar ersichtlich - Eric Decastros Werke ziehen den Betrachter magisch in einen farbpoetischen, aufwühlenden oder auch reduziert klaren, exklusiven Kosmos. Malereien, die der Künstler, trotz ihrer teilweise überbordenden Fülle von Form und Farbe mit seiner Bildharmonie beherrscht mit répétitive Gestik oft in meditative Zustand. Decastro beschäftigt sich mit der Vergänglichkeit und übermalt sehr häufig dafür seine Leinwände.
Eric Decastro lebt und arbeitet im Großraum Frankfurt am Main und in der Nähe von Lourmarin, Luberon /Frankreich
HENRI DEPARADE
Selten hat man es im Ausstellungsbetrieb zeitgenössischer Malerei mit einem solch durchgängig konsistenten, in sich verwobenen Auftritt eines Werkes zu tun wie bei dem des Dresdner Künstlers Henri Deparade. In ausnahmslos jeder der Arbeiten, die Sie hier präsentiert sehen, können Sie klar entscheiden zwischen den Darstellungsebenen Farbfläche, Figurenzeichnung und Bewegungszerlegung von Körpern und Gesichtern. Diese Malerei ist gleichzeitig episch, lyrisch und dramatisch, sie ist sowohl hoch dynamisch als auch verharrt sie in einer eingefrorenen Bewegung.
Sie strahlt Aussagen aus, die sich in einem geschlossenen System abzuspielen scheinen und doch offene Aussagen meinen könnten in ihren Strukturen, die sich im gleichen und so paradoxen Maße vermitteln wie geheimnisvoll verschlüsseln. Diese Malerei teilt sich dem Betrachter erst einmal mit, und das ganz stark und eindeutig, denn sie handelt hauptsächlich von der Kommunikation der Menschen untereinander- ihren Zuneigungen und Konflikten -, und dennoch entzieht sie sich ihm letztlich. Sie ist plakativ einfach und tiefgründig komplex.
Die für Henri Deparade so charakteristische Bildstruktur der Durchsichtigkeit seiner Figuren in den Umrisszeichnungen, auf meist einfarbigem Hintergrund, kennen wir alle aus unserem historischen Bild-Gedächtnis: ich meine die Kreide-Entwürfe auf Toulouse-Lautrecs Kartons, wie die „Frau, die ihre Strümpfe hochzieht“, wie „Yvette Guilbert“ und „Chocolat, in der Bar tanzend“ - wo also Transparenz dadurch entsteht, dass Hintergrund und Körperfarbe durchgängig eine Einheit bilden. Demgegenüber führt Deparade mit seinem eindrucksvoll komplexen Liniengeflecht eine weitere Dimension ein, eine Darstellungsweise, die geradezu kinematografisch ist: die rhythmische Zerlegung des Bewegungsablaufes eines Körpers bzw. Gesichtes in gestaffelte Bilder würde – in Geschwindigkeiten ihrer Bildträger versetzt – dem Auge als kontinuierliche Bewegung erscheinen. Deparade nutzt zwar ein solches mediales Analyseverfahren, setzt es aber in seiner Kunst nicht in Illusion um.
Die Choreographien seiner dialogisierenden Figuren sind mögliche Bewegungen. Es ist erst der Betrachter, der sie in Bewegung setzt. Er kann es aber auch lassen. So erreicht der Künstler einen Darstellungs- und Reflexionszustand, der über die Entwicklung der Filmgeschichte aus dem Tingeltangel der Jahrmärkte weit hinweg geht, ja eigentlich zurück geht ins strenge Experiment.
Wie lässt sich eine Identität zwischen Eindeutigkeit und Mehrdeutigkeit darstellen, mit der sich die Psychoanalyse seit Sigmund Freud befasst? Wie lässt sich das Postulat von Egon Schiele „Ich bin die Vielen“ bildnerisch aufgreifen und mit anderen Mitteln als denen der introvertierten Extroversion, wie bei Schiele?
Der Wiener Maler Heinz Stangl, der früh Vollendete und zu früh Gestorbene, hat den Kunstgriff der Vervielfachung der Gliedmaßen seiner Figuren in die zeitgenössische Kunstgeschichte eingeführt, seine Bilderfindungen dadurch dynamisiert, erotisiert und verrätselt. Aber nachdem er noch in der legendären Ausstellung „Zurück zur Figur“ in der Hypo-Kunsthalle München im Sommer 2006 teilgenommen hatte, gab es nach seinem Tod keinen Maler, der diesen Weg, den er der Malerei der Gegenwart gewiesen hat, weitergeführt hätte.
MARKUS LÜPERTZ
Markus Lüpertz, geb. 1941 in Reichenberg in Böhmen, ist als exzentrischer Malerfürst bekannt. Die internationale Anerkennung erntet er jedoch für sein Kunstschaffen. In seinem umfangreichen Œuvre wechseln sich gegenständliche und abstrakte Werkphasen ab.
In den 60er und 70er Jahren entstanden die "dithyrambischen" Werke, deren stilistische Merkmale vor allem Pathos, Theatralik und klassizierende Komponenten sind. Besonders in den 80er Jahren paraphrasiert Lüpertz Werke des Klassizisten Nicolas Poussin. Wieder einen neuen Werkabschnitt kann man in den 90er Jahren ausmachen. Die Bibel und Sagen werden nun nicht nur in Gemälden sondern auch in der Skulptur zum Thema. Hier geht es ihm um elementare Emotionen des Menschen wie Einsamkeit oder Versagen.