Analog

Eröffnung / 18.01. / 19:00 - 22:00

Ausstellung / 19.01. - 03.03.

Art Bunker / Munich

Galerie Benjamin Eck zeigt die Ausnahmefotografinnen Valentina Murabito und Susanna Kraus.

Vom 18. Januar bis zum 3. März 2018 präsentiert die Galerie Benjamin Eck in der Ausstellung „ANALOG. Valentina Murabito | Susanna Kraus“ zwei Fotografinnen, die einzigartige Verfahren in der Analogfotografie verwenden.

Beide Künstlerinnen werden bei der Eröffnung am 18.1. von 19- 22 Uhr in der Zieblandstraße 19 in München anwesend sein. Die Kunstwissenschaftlerin Suzan Kizilirmak wird zur Eröffnung eine Einführung geben.

Susanna Kraus und Valentina Murabito wurden durch ihre jeweils neuen Entdeckungen in der Analogfotografie bekannt. Ihre Ästhetik und Bildsprache unterscheidet sich, aber sie eint, dass sie ausschließlich in schwarz/weiß und ungewöhnlichen großen Formaten arbeiten. Der Galerist Benjamin Eck zeigt erstmals je circa 10 Werke von Kraus und Murabito gemeinsam.

Das Außergewöhnliche an Valentina Murabitos (*1981) fotografischen Werken ist, dass sie in der Dunkelkammer fantastische Zwischenwesen kreiert. In der Ausstellung wird sie Menschen mit Schnäbeln („Die Blaue Stunde“) oder friedliche Ziegen, die zu kämpferischen Stieren werden, wie in „Vite sacre“ präsentieren. Die Inspiration dazu schöpft sie aus der Mythologie und Philosophie. Ihre Entdeckung nach 15 Jahren Experimentieren in der Dunkelkammer ermöglicht es ihr, diese traumhaften Kreaturen zu schaffen. In der Fotografiegeschichte war es bisher nur möglich die Oberfläche, durch ritzen, kratzen, reißen oder vernähen zu verändern.

Murabito löst die fotosensible Schicht, d.h. die Fotoemulsion, vom Papier und formt sie neu. Etwas bisher unmögliches, da Fotopapier und Fotoemulsion eins werden. Hinzukommt dass die italienische Fotografin ihre Wer- ke auf unterschiedliche Materialien, wie Holz, Beton, Stahl oder ganzen Wänden entwickelt und so auch, wie ein Fresko in der Kirche, in die Architektur integriert. In München wird sie Arbeiten auf Holz, Stahl und großformatigen Aquarellpapier zeigen.

Valentina Murabito studierte in Catania/Italien und Budapest/Ungarn an der Kunsthochschule und lebt heute als freischaffende Künstlerin in Berlin.
Susanna Kraus (*1957) verwendet die weltweit einzige analoge Direktbildkamera, die IMAGO Camera, die 1:1 Abbildungen vom Menschen auf einem Silbergelatinepapier schafft. Unmittelbar nach der Belichtung wird das Werk entwickelt. In der Ausstellung wird die Künstlerin nur Originale, die mit der IMAGO Camera entstanden sind, zeigen.

In „Alice“ interpretiert Kraus die Suche nach der eigenen Identität der Protagonistin aus „Alice im Wunderland“. Gemeinsam mit der Fotografin Annegret Kohlmayer hat sie sich dem Thema ‚Stilllife‘ genähert und enthob Blumen und Pflanzen ihrer natürlichen Umgebung und Farben, wodurch sie, wie in „Tulpen IV“, zu künstlichen Objekten voller Intensität und Düsternis werden.
Ihr Vater, Werner Kraus, erfand die Kamera 1970 im Auftrag für Daimler-Benz zur Aufnahme technischer Verfahren und entwickelte sie mit dem Bildhauer Erhard Hößle weiter. 1978 wurde die Produktion des Papiers eingestellt. Für ihre Arbeit mit der IMAGO Camera, die 2006 begann, konnte Susanna Kraus ILFORD davon überzeugen das Direktpositivpapier neu aufzulegen und nach ihren künstlerischen Bedürfnissen auszurichten.

Susanna Kraus lernte an der Otto Falckenberg Schauspielschule, spielte 25 Jahre u.a. in den Kammerspielen in München, bevor sie das Handwerk der IMAGO Camera als Autodidaktin erlernte. Sie spielt weiter in Filmen und lebt in Berlin.